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Hessische Landesbahn betreibt weiterhin RegionalExpress nach Siegen und Kassel

Die Hessische Landesbahn GmbH (HLB) betreibt auch über den Fahrplanwechsel am 14.12.2025 hinaus die RegionalExpress (RE) Linien RE98 Frankfurt – Gießen – Kassel und RE99 (Frankfurt –) Gießen – Siegen. Das Verkehrsunternehmen hat sich in einer europaweiten Ausschreibung des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV), des Nordhessischen Verkehrsverbunds (NVV) und des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) durchgesetzt. Der Vertrag beginnt im Dezember 2025 und läuft planmäßig 13 Jahre. Die rund zehn Jahre jungen, bereits bisher eingesetzten Fahrzeuge der HLB erhalten ein umfangreiches modernes Redesign und kommen auch weiterhin zum Einsatz. Der „Sprinter“, der bislang zweimal am Tag zwischen Frankfurt und Siegen ohne Halt in Gießen fährt, wird bis zum Fahrplan 2026 noch vertraglich vereinbart.

„Die beiden Linien RE98 und RE99 sind wichtige regionsübergreifende Verbindungen, insbesondere für Berufspendler“, sagt RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat: „Mit den umfassenden Modernisierungen, die dem Stand eines Neufahrzeugs nahezu gleichkommen, und zusätzlichem Platz in der Hauptverkehrszeit, sind unsere Fahrgäste zukünftig noch komfortabler auf der Main-Weser- und der Dillstrecke unterwegs. Verbesserungen des Angebots wie diese zeigen, was möglich ist, wenn die finanziellen Spielräume es uns erlauben.“

„RE98/99 und RE30 sichern schnelle Fahrten zwischen Frankfurt, Mittelhessen und Kassel“, so NVV-Geschäftsführer Steffen Müller. „Wir freuen uns, dass Fahrgäste zwischen der Main-Metropole und dem Norden des Bundeslandes künftig von pünktlicheren und zuverlässigeren Verbindungen profitieren. Die in Kassel ankommenden Züge müssen künftig nicht mehr sofort nach Frankfurt zurückfahren. Verspätungsketten können so vermieden werden, das sorgt für mehr Verlässlichkeit im Fahrplan.“

NWL-Geschäftsführer Joachim Künzel sagt: „Als wichtige länder- und verbundübergreifende Verbindung zwischen Mittelhessen und Nordrhein-Westfalen bietet der RE99 in Siegen Anschlüsse nach Köln, Dortmund und Hagen. Fahrgäste in und aus Richtung Rheinland und Ruhrgebiet werden auf dieser Linie künftig noch komfortabler unterwegs sein – ein weiterer Schritt, der den Nahverkehr attraktiver macht.“

„Wir freuen uns über diesen Erfolg im Wettbewerb, denn damit können wir uns dauerhaft entlang der Main-Weser-Bahn zwischen Frankfurt, Gießen und Kassel und auf der Verbindung nach Siegen etablieren. Das sichert zahlreiche Arbeitsplätze in unserem Unternehmen und stärkt unsere Marktposition in der Region“, teilte Veit Salzmann, HLB-Geschäftsführer mit.

Mehr schnelle Verbindungen zwischen Frankfurt und Gießen

Der Fahrplan entspricht weitgehend dem bewährten Angebot: Wie bislang fahren die Linien RE98 und RE99 von Frankfurt im Zweistundentakt zu einem Zug vereint bis Gießen. Dort teilen sie sich und der vordere Zugteil (RE98) fährt in Richtung Kassel weiter, während der hintere Zug (RE99) nach Siegen fährt. Analog dazu vereinigen sich RE98 und RE99 in Fahrtrichtung Frankfurt in Gießen. Die Abfahrtszeiten an Anfangs- und Endstation ändern sich nicht, der Regionalexpress aus Richtung Frankfurt fährt jedoch bis Stadtallendorf um wenige Minuten beschleunigt. Dort wird er künftig von dem ICE26 überholt. Dadurch verlängert sich die weitere Fahrtzeit für den Regionalexpress um rund fünf Minuten, die bis Kassel aber wieder aufgeholt werden. Mit den neuen Zeiten des ICE26 sind die Gleise zwischen Frankfurt und Gießen frei für mehr Fahrten des Mittelhessenexpresses: So werden mit RE98/99, RE30 und RB40/41 ab Dezember 2025 halbstündlich schnelle Regionalverbindungen auf der Strecke zwischen Frankfurt und Gießen angeboten.

Darüber hinaus wird in Kassel künftig ein Fahrzeug eingeschert, so dass die Züge nicht mehr, wie bisher, direkt wenden und sofort nach Frankfurt zurückfahren müssen. Das sorgt für mehr Verlässlichkeit und Pünktlichkeit der Verbindungen: Kommt beispielsweise ein Zug aus Frankfurt mit Verspätung in Kassel an, kann der Zug in die Gegenrichtung trotzdem pünktlich abfahren. Auf der Dillstrecke zwischen Gießen und Siegen bedient der RE99 auch weiterhin alle zwei Stunden zusätzliche Stationen zwischen Dillenburg und Siegen.

Längere Züge in der Hauptverkehrszeit

Zwischen Frankfurt und Gießen fahren die Züge grundsätzlich weiterhin in Doppeltraktion, das bedeutet mit zwei Zugteilen. Neu ist, dass sie im Abschnitt zwischen Frankfurt und Gießen zukünftig von Montag bis Freitag ab Frankfurt zweimal am Tag zusätzlich, um 14:20 Uhr und um 18:20 Uhr, sogar in Dreifachtraktion und damit mit 780 statt wie bisher 600 Sitzplätzen unterwegs sein werden. Zwischen Gießen und Stadtallendorf stehen bei diesen beiden Zugverbindungen 480 statt 300 Sitzplätze zur Verfügung. Die Verbindung mit Abfahrt um 17:20 Uhr bietet bis Gießen nach wie vor 900 Sitzplätze und ab dort bis nach Stadtallendorf ab Dezember 2025 600 Sitzplätze – doppelt so viele wie bislang. So haben Fahrgäste auf der Stecke künftig noch mehr Platz in den Fahrzeugen. Am Wochenende werden bei besonders nachgefragten Fahrten ebenfalls bis zu 900 Sitzplätze angeboten.

Das erweiterte Platzangebot ist möglich, da die „Sprinter-Fahrten“ ohne Halt in Gießen über die Ausschreibung hinaus vertraglich vereinbart werden und somit für den RE98/99 mehr Fahrzeuge zur Verfügung stehen.

Modern und umfangreich ausgestattete bewährte Fahrzeuge

Eingesetzt werden weiterhin drei dreiteilige und zehn fünfteilige einstöckige Triebzüge vom Typ FLIRT des Herstellers Stadler. Die bewährten Fahrzeuge erhalten eine umfangreiche Modernisierung, sodass sie nach dem Fahrplanwechsel im Dezember 2025 mit neuen Sitzen und kostenlosem WLAN unterwegs sein werden. Zur Verbesserung der Fahrgastinformation werden die Innenräume sowie Eingangsbereiche zudem mit Monitoren mit Echtzeitinformationen ausgestattet. Alle Fahrzeuge verfügen über großzügige Mehrzweckbereiche für Fahrgäste mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Fahrrad.

Die Instandhaltung der Fahrzeuge wird die HLB in ihrer neuen Betriebswerkstatt in Butzbach durchführen. Hier entstehen bis Mitte 2025 insgesamt 65 neue Arbeitsplätze. „Dadurch, dass wir zukünftig alle Arbeiten an den Fahrzeugen selbst durchführen, auch umfangreiche Instandhaltungs- und Reparaturaufgaben, können wir die Arbeiten besser und vor allem schneller durchführen. Damit erhöhen wir die Verfügbarkeit der Fahrzeuge für die Kunden deutlich“, erklärt Salzmann.

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