„Wir bedauern das sehr, da wir auf fast alle Forderungen der EVG eigegangen sind“, teilte Veit Salzmann, Geschäftsführer der Hessischen Landesbahn am Mittwoch in Frankfurt mit.
Hinsichtlich der Forderung der EVG nach mehr Lohn hatten sich beide Seiten bereits auf eine Erhöhung um insgesamt 3,3 Prozent verständigt, wie sie in der Tarifrunde nahezu branchenweit vereinbart worden war.
Obwohl bis heute kein Tarifabschluss vorliegt, zahlt die HLB davon bereits 1,5 Prozent rückwirkend seit dem 01.01.2022. Weitere 1,8 Prozent erhalten die Mitarbeitenden ab dem 01.03.2023. Zusätzlich hat sich die HLB bereit erklärt, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bereits damals im Februar 2022 einmalig eine Corona-Prämie in Höhe von 1200 Euro zu gewähren, obwohl dies von der EVG abgelehnt worden war.
„Um für Gerechtigkeit zwischen den Tarifen der GDL und der EVG zu sorgen und die Betroffenen kurzfristig zu unterstützen, haben wir die Corona-Prämie dennoch ausgezahlt, auch wenn sich die EVG dagegen ausgesprochen hat“, teilte Veit Salzmann, Geschäftsführer der HLB in Frankfurt mit.
Gescheitert sind die Verhandlungen an zwei Punkten. Die HLB hatte Forderungen nach 6 Tagen mehr Urlaub auf dann 40 Tage Jahresurlaub mit Blick auf Kosten und Gleichbehandlung mit anderen Mitarbeitern abgelehnt. Und die EVG fordert das Parken von erheblichen Geldern in einem sogenannten „Wohnungs- und Mobilitätsfond“, anstatt es den Mitarbeitern direkt zukommen zu lassen. Die HLB zahlt bereits in einen ähnlichen Fond ein, ausgeschöpft werden diese Mittel aber bisher bei weitem nicht.
„Wir halten die Forderung nach 40 Tagen Jahresurlaub für nicht angemessen, und noch unverständlicher ist für uns, warum die EVG unbedingt Geld für die Bildung von Fonds fordert, anstatt mit uns über die Konditionen für die einzelnen Mitarbeiter zu verhandeln“, erklärt Salzmann.
Wenn es nach der Urabstimmung am 26. November 2022 zu einem Streik kommt, ist die Hessische Landesbahn vorbereitet. So werden Ersatzpersonale bereitgestellt, damit die Einschränkungen für die Fahrgäste so gering wie möglich bleiben.
„Wir fordern die EVG eindringlich auf, von Ihren dogmatischen Forderungen abzurücken, um Verhandlungen weiter fortsetzen zu können. Die Fahrgäste werden ansonsten wieder einmal unter dem Konkurrenzkampf der Gewerkschaften leiden. Das ist gerade in der aktuellen Situation völlig inakzeptabel“, so Salzmann weiter.